REGIOBAHN verbindet seit 13. Dezember 2020 Region Wuppertal
Mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 hat die Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft die Durchführung der Betriebsleistung der S 28 vom bisherigen Dienstleister Transdev Rheinland GmbH (Rheinisch-Bergische-Eisenbahn) übernommen und hat den fahrplanmäßigen Verkehr auf der bis nach Wuppertal Hbf verlängerten Linie S 28 aufgenommen. Montag bis Freitag verbinden die Züge auf dem neuen Abschnitt die Kreisstadt Mettmann über den neu eingerichteten Haltepunkt Hahnenfurth/Düssel mit der Stadt Wuppertal. im 20/40 Takt und in den Abendstunden sowie Samstag und Sonntag im 30 Min. Takt. Auf dem bisherigen Abschnitt der S 28 haben sich keine Änderungen am Fahrplanangebot ergeben.
Bis zur künftigen Elektrifizierung des Regiobahn-Streckennetzes mit einem Umfang von rund 45 Oberleitungskilometern setzt die Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft seit dem 04. März 2021 nur noch Dieselfahrzeuge vom Typ Integral ein, die im Rahmen eines EU-weiten Wettbewerbsverfahren von der Bayerischen Oberlandbahn beschafft wurden.
Die Integral-Fahrzeuge bieten die notwendige Beschleunigung, um im S-Bahn-Verkehr mitfahren zu können und entsprechen mit ihrer Einstiegshöhe von 76 cm bereits der künftigen Bahnsteighöhe der Stationen der Infrastruktur der Regiobahn GmbH.
Die Integrale verfügen über eine Fahrgastkapazität von insgesamt 364 Personen (162 Sitzplätze, von denen sich 12 in der 1. Klasse und 150 in der 2. Klasse befinden sowie 200 Stehplätze). Die vier an jeder Seite des Zuges angeordneten Türbereiche befinden sich im Niederflurbereich und mittels Rollstuhlrampen wird mobilitätseingeschränkten Personen der Zutritt ermöglicht.
Die Fahrzeuge verfügen außerdem über eine behindertengerechte WC-Anlage, moderne Fahrgastinformationssysteme und einen Mehrzweckbereich, der für Fahrräder und Kinderwagen genutzt werden kann.
In den letzten drei Monaten hat die Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft zahlreiche Projekte erfolgreich umgesetzt:
- Ertüchtigung der Werkstatt am Standort Mettmann und Aufbau einer eigenen Instandhaltung, um die neuen Fahrzeuge warten zu können
- Einrichtung einer Betriebsleitstelle mit neuem rechnergestützen Betriebsleitsystem, aus der die Verkehrsleistungen der Regiobahn rund um die Uhr überwacht werden.
- Anpassung des Außen- und Innendesign sowie des Fahrgastinformationssystems der Fahrzeuge
- Einstellung und Ausbildung von über 50 Mitarbeitern im Bereich Verwaltung, Werkstatt, Triebfahrzeugführer und Kundenbetreuer
Die Regiobahn GmbH hat zur Einbindung der Signaltechnik auf dem Lückenschluss zwischen Mettmann und Wuppertal ein neues elektronisches Stellwerk gebaut. Die Inbetriebnahme der Signaltechnik und des Stellwerks incl. der Anbindung an die drei unterschiedlichen DB Netz– Stellwerke erfolgte im Sommer 2020. Die Mitarbeiter der Fahrdienstleitung mussten umfänglich auf die neue Technik geschult werden.
Für den Lückenschluss wurde in den vergangenen Jahren die Güterzugstrecke vom bisherigen Endhaltepunkt der S 28 „Mettmann Stadtwald“ bis zum Güterbahnhof Dornap-Hahnenfurth zweigleisig ausgebaut und bis kurz vor dem Haltepunkt Hahnenfurth / Düssel und dem Abzweig Dornap (Einschleifung in die Strecke der S 9) ein eingleisiger Neubau hergestellt. Insgesamt beträgt die Streckenlänge von Mettmann Stadtwald bis zur Einschleifung in die Strecke der S 9 rund sieben Kilometer.
Im Bereich Wuppertal-Dornap entstand zusätzlich der barrierefreie Haltepunkt Hahnenfurth / Düssel. Im unmittelbaren Bereich dieser Verkehrsstation, die über einen 85 Meter langen Bahnsteig verfügt und dem Design der bereits acht eigenen Verkehrsstationen angepasst ist, wurde ein P+R-Platz mit 78 PKW-Stellplätzen sowie vier Busbuchten erstellt. Die Station verfügt auch über Fahrradabstellplätze und wird zukünftig durch regionale Buslinien angebunden.
Insgesamt werden in den Streckenum- und ausbau etwa 100 Mio. Euro (incl. Oberleitung) investiert. Davon sind rund 70 Mio. Euro Fördermittel von Bund und Land.
Der Ausbau der Abstellgleise mit zahlreichen Weichenanpassungen sowohl im Güterbahnhof Dornap als auch im Betriebswerk Mettmann wurde erforderlich.
Neben der Elektrifizierung der Strecke wird die Regiobahn GmbH als Infrastrukturunternehmen in den kommenden Jahren die Bahnsteige der Regiobahn Infrastruktur an die erforderliche Bahnsteighöhe von 76 cm anpassen und den Streckenabschnitt zwischen Bahnübergang Geulenstraße und dem Bahnhof IKEA Kaarst zweigleisig ausbauen.